Caritasverband

Stadt und Landkreis Schweinfurt

Strategien gegen menschenverachtende Aussagen

lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Zentrum casa Vielfalt beim Workshop „Strategietraining gegen Stammtischparolen“ am 18. Oktober.

Rechtsextremistische Einstellungen sind auf dem Vormarsch, ihre menschenverachtenden Aussagen werden oft laut und selbstbewusst vorgetragen, obwohl sie nicht mit dem deutschen Grundgesetz und der Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen vereinbar sind. Die Gleichwertigkeit jedes Menschen ist in Deutschland juristisch verankert, die Diskriminierung von Menschen z.B aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexuellen Orientierung ist somit verboten.

Für uns Christen gelten diese Grundlage auch aus religiösen Gründen, denn Jesus Christus sieht alle Menschen als „Schwestern und Brüder“ an. Alle Menschen sind demnach von Gott geliebt und mit der gleichen Würde ausgestattet, die Vielfalt auf der Welt ist von Gott geschaffen.

Es ist also im Sinne einer gerechten, solidarischen Gesellschaft mit demokratischer Grundordnung ebenso wie aus christlicher Sicht eine wichtige Aufgabe, sich dem Hass entgegenzustellen und für den Schutz von Minderheiten und einen respektvollen Umgang miteinander einzutreten. Rassistische Äußerungen, Abwertung von Menschen mit Behinderung oder menschenverachtende Aussagen gegen queere Menschen werden jedoch oft laut und aggressiv vorgetragen, sich dem entgegen zu stellen ist manchmal nicht einfach. Im Workshop am 18.10., den die katholische Kirche in Schweinfurt in Kooperation mit dem Caritasverband und dem Zentrum casa Vielfalt organisiert hatte, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wirkungsvolle Strategien erlernen, damit Hass und Menschenverachtung nicht unwidersprochen im Raum stehen bleiben.

Interessant und praxisnah erläuterte der Referent Götz Kolle die grundlegenden Zusammenhänge gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Kern von sogenannten „Stammtischparolen“ sind häufig „Pauschalisierenden Ablehnungskonstruktionen (PAKO’s), die sich in pauschalen Ablehnungen gegenüber einzelnen Gruppen äußern. Es geht um Ablehnungshaltungen gegenüber Gruppierungen, Weltanschauungen, Religionen und Lebenspraxen auf der Grundlage undifferenziert verallgemeinernder, inhaltlich nicht haltbarer und empirisch nicht belegbarer Zuschreibungen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen rege an der Diskussion teil und setzten sich aktiv mit den verschiedenen Strategien auseinander, die einen hilfreichen Handlungsleitfaden in schwierigen Situationen bieten.

Ein herzliches Dankeschön an den Referenten Götz Kolle, dem es gelang, ein schwieriges Thema verständlich zu erläutern. Durch die praktischen Ansätze und Übungen wurde der Tag zu einer echten Hilfe und Entlastung für die Teilnehmenden, die nun neu motiviert für Menschenrechte eintreten können.

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